Bella Sicilia….
Palermo, Palermo, Palermo…….
vor unserer Reise nach Palermo bekamen wir den einen oder den anderen warnenden Hinweis und wohlgemeinten Ratschlag mit auf den Weg, Palermo habe einen schlechten Ruf, sei schmutzig, hieß es. Die Stadt habe die höchste Kriminalitätsrate in Europa, wir sollten ja ein Auge haben auf all unsere Habseligkeiten, die Gassen seien gefährlich, eng und unübersichtlich. Die Mafia beherrsche das Stadtbild. Und.. und.. überhaupt…! Palermo mußte demnach der Hort des Bösen sein.
Das war vielleicht alles einmal so, so oder ähnlich.
Dann sind wir halt in einem anderen Palermo gelandet, in einer wunderschönen Stadt. Einer Stadt, deren Einwohner überaus freundlich und hilfsbereit und auch fröhlich waren. In ein paar Tagen haben wir ein Palermo kennen und lieben gelernt, das Lust auf mehr macht und in das wir jederzeit wieder zurückkommen möchten. Unbedingt! Wir haben Märkte gesehen, die einfach Appetit machten auf Obst und Gemüse, das uns anlachte, das duftete und wir uns sofort an die Kochtöpfe schwingen wollten – aber das ging ja leider nicht, schließlich hatten wir ein Hotelzimmer gebucht, und zwar ein sehr schönes im Mercure Centrale (jederzeit zu empfehlen!) Aus den Bäckereien strahlten uns die sizilianischen Köstlichkeiten entgegen, süß oder pikant, wie die Arancini frittierte Reisbällchen gefüllt mit Käse oder Ragout. Von den vielen Fischküchen auf den Märkten strömte der Duft nach Fisch und Knoblauch durch die Gassen und man bekam einfach Hunger auf eine Portion frisch frittierter Meeresfrüchte. Ja und da gab es dann noch die kleinen Köstlichkeiten aus Innereien – die typisch für die sizilianische Küche sind, Marktstände, an denen frische Milzbrötchen (die pane ca meusa) angeboten wurden, eigenwillig im Geschmack, aber sehr delikat.
Palermo ist wirklich eine wunderschöne Stadt mit Sehenswürdigkeiten, die mehr als ein paar Tage in Anspruch nehmen, viel mehr (wir hatten ja leider nur drei Tage Zeit).
Palermo ist eine sehr alte Stadt, wurde bereits im 8. Jhd. v.Ch. gegründet und hat demzufolge eine beachtliche Geschichte auf dem Buckel, auf die ich hier aber nicht eingehen möchte, denn das ist alles viel besser z.B. auf wikipedia zu lesen. Beeindruckende Bauwerke säumen die Strassen und Plätze und gigantische Brunnen wie die Fontana Pretoria. Das Normannenschloss La Zisa aus dem 12. Jhd. ist zu bestauenen, aber auch die Kathedrale von Palermo. Hier haben die Araber stilmäßig ihre Handschrift hinterlassen. Ein toller Bau, in dem übrigens Friedrich II. „wohnt“, d.h. seine Ruhestätte gefunden hat. Das Teatro Massimo ist ein Genuss, ebenso das Teatro Politeama und all die anderen Palazzi und die Plätze. Wow! Kann man da nur sagen. Und dann gibt es da noch einen Botanischen Garten, der umwerfend ist. Er beheimatet Pflanzen und Bäume, die man sich einfach anschauen muß.
Ach, es gibt so viel zu sehen. So viel zu erkunden in dieser wunderschönen Stadt, all die kleinen Gassen z.B. im Kalsa Viertel. Hier gibt es unzählige kleine Läden, in denen Selbstgemachtes von jungen Designern und Künstlern angeboten wird . Man kann richtig ins Schwärmen geraten.
Ein ganz außergewöhnlicher Besuch sollte noch erwähnt werden. Das ist das Kapuzinerkloster. Es beherbergt rund 1200 Mumien und ich muß ganz ehrlich sagen, daß diese Besichtigung doch etwas Skurriles hatte, ja es erschien mir fast ein wenig pietätlos, wie diese Menschen dort unten in der Gruft in ihren offenen Särgen oder in Nischen an Haken hängend bestaunt werden konnten.
Die Fotos geben einen kleinen Einblick in die „Perle Siziliens“ und machen hoffentlich Lust auf einen Besuch am Tyrrhenischen Meer.
