Weihnachten 2021

Der Katzengarten wünscht allen ein friedvolles Weihnachtsfest und ein Gückliches und vor allem Coronafreies Neues Jahr.

Leider feiern wir diesjahr ohne unsere Puppi und unseren Pluto, doch wir denken ganz fest an die beiden, denn in Gedanken sind sie immer bei uns.

Kater Siegfried und Edith Reinhilde Raky haben hier ihre diesjährige Weihnachtsgeschichte für euch:

 

Hasenweihnacht im Katzengarten

Harald Hase hoppelte durch den verschneiten Katzengarten. Er hatte es eilig und nach jedem Schritt schüttelte es seine Pfote. Iiii, der verflixte Schnee, alles nass und kalt. Harald war nicht unbedingt bester Laune. So viel war noch zu erledigen. Schließlich war es Weihnachtsabend und auch für Hasen mußte die entsprechende Weihnachtsstimmung hergerichtet und das Weihnachtsmenu auf den Tisch gebracht werden. Der Korb, den er auf seinem Rücken trug war sehr schwer und die Gurte schnitten in sein Fell. Nur kurz noch ein Haken über den Teich und dann bin ich zu Haus, dachte Harald. Aber – er hatte sich mal wieder verschätzt. Der Haken war zu kurz und der Teich noch nicht ganz zugefroren. Das war es dann wohl mit den Weihnachtsgeschenken. 

Harald kroch an den Rand des Teiches, der Korb war leer und aus dem Wasser sprang der dicke, fette, grüne Frosch. Auch das noch, dachte Harald. Er konnte den Frosch nicht unbedingt gut leiden. Der Frosch war immer brummig, schlecht gelaunt, und überheblich. Und schon schimpfte er los. „Was fällt Ihnen ein, mich aus meinem Winterschlaf zu wecken. Was denken Sie sich, so einfach in meinen Teich zu springen? Unverschämt!“

Harald Hase schüttelte sich, „Oh entschuldigen Sie bitte, Herr Frosch. War gewiß nicht meine Absicht, war ein Versehen, aber könnten Sie mir vielleicht kurz helfen, meine Sachen wieder zurück in den Korb ….. ? …..Übrigens, ich wollte Sie ohnehin einladen….“.

Unverschämt, belästigen Sie mich nicht weiter !“ und mit einem Satz verschwand er wieder in der Tiefe des Teiches.

Harald angelte seine Pakete aus dem Wasser und steckte sie zurück in den Korb. Hoffentlich waren die Sachen jetzt nicht verdorben, dachte er. Er schüttelte sich noch einmal kurz, schnallte den Korb auf den Rücken und setzte seinen weg fort durch den Katzengarten.

Am Rosenbusch saß Kater Siegfried und schaute traurig in den Himmel, wo seine Katzenfreunde mittlerweile auf Wolke Sieben saßen und wohl zu ihm herunter schauten. Jetzt war er allein im Katzengarten, der einzige Kater und das war gar nicht schön, nein, das war traurig, sehr traurig. Sicher, er hatte Freunde. Da war Pumuckel, das Eichhörnchen, da war Herr Klopf, der Specht, die Meisen, Henne Berta und natürlich die Hasen. Doch es war anders diesjahr, ganz anders als sonst an Weihnachten so ohne seine Katzenfreunde.

Harald Hase streckte Siegfried seine nasse Hasenpfote entgegen :“Guten Tag Siegfried, wie geht’s, wie stehts?“

Wie siehst du denn aus, dein Fell ist ja pitsche naß, meinst du nicht, es ist etwas unpassend zu dieser Jahreszeit ein Bad im Freien zu nehmen?“ Siegfried lächelte, denn so richtig zum lachen war ihm nicht zumute – obwohl der nasse Hase zu komisch aussah.

Ich hatte gerade einen Zusammenprall mit dem Teich und eine etwas peinliche Begegnung mit Herrn…“

Frosch! Kann ich mir denken, war bestimmt nicht so angenehm!“

Übrigens, lieber Siegfried, wenn ich dich schon mal treffe kann ich dich ja auch direkt zum Weihnachtsessen einladen. Heut Abend, 19 Uhr im Hasenhaus. Du kommst doch?“

Ach ich weiß nicht. Mir ist nicht nach Weihnachten zumute.“

Unsinn! Du kommst, wir zählen auf dich!“

Harald Hase Zog noch einmal seinen Korb auf dem Rücken gerade und hoppelte davon.

Siegfried schaute ihm nach und nach oben in den Himmel. Hinauf zur Wolke Sieben und stieß einen tiefen Seufzer aus. Ihr fehlt mir so sehr, maunzte er leise vor sich hin.

Am Abend wollte Siegfried ganz bestimmt nicht allein sein. Also zog er seine Sonntagshose an und dann band den roten Schal um, den seine Freundin Linda ihm vor zwei Jahren gestrickt hatte. Zuletzt setzte er Henne Bertas gestrickte Mütze auf, nahm ein paar Brekkies, ein paar Leckerchen und zwei Bällchen aus Plüsch, schließlich wollte er nicht ohne Geschenke kommen, steckte alles in seine Hosentasche und machte sich auf den Weg ins Hasenhaus.

Der Weg durch den Katzengarten war mit kleinen Kerzen geschmückt, die den Weg zum Hasenhaus ausleuchteten. Siegfried war erstaunt, daß sich die Hasen soviel Mühe gemacht hatten. Die Tür zum Hasenhaus war mit Tannenzweigen und kleinen bunt gemalten Möhren geschmückt und aus dem Haus drang ein wohlig warmer Duft. Siegfried öffnete vorsichtig die Tür und…. er traute seinen Augen nicht. All seine Freunde aus dem Katzengarten waren gekommen. Da war Berta, die Henne, Pumuckel, das Eichhörnchen. Sogar Herr Frosch hatte seinen neuen Anzug angezogen und war der Einladung gefolgt. Er lächelte freundlich in die Runde. Die Elster trug ihren schwarzen Sonntagsfrack und strahlte über ihren ganzen Schnabel. Eulalia die weise alte Eule zwinkerte Siegfried liebevoll einen Gruß entgegen. Das Hasenkaminfeuer loderte, alles war festlich geschmückt, sogar ein kleiner Weihnachtsbaum geschmückt mit Möhren und roten Schleifen stand in der Ecke des Raumes. Der große Tisch war weihnachtlich gedeckt und aus den Töpfen strömte ein köstlicher Duft.

Die Hasenfamilie strahlte Siegfried entgegen.

Schön, dass du gekommen bist“,sagte Harald Hase

Heidelinde Hase hoppelte in ihrem neuen bunten Kleidchen herbei und gab Siegfried einen dicken Hasenkuss auf die Wange. „Ich freu mich so, dass du gekommen bist.“

Berta legte ihren Flügel um Siegfrieds Schulter, „Ich bin froh, dass du da bist und hab dir etwas mitgebracht.“

Aus ihrer Handtasche holte sie ein frisch gekochtes Ei, fein säuberlich in Goldpapier eingepackt.

Hans-Heinrich Hase jonglierte ein Tablett mit Getränken aus der Hasenküche und reichte jedem der Gäste ein Glas.

Für dich Berta, ein Glas Eierlikör, Siegfried für dich eine Katzenmilch mit frischer Minze, Pumuckel – für dich habe ich einen Nusscocktail gemacht und für uns Hasen einen Möhrenpunsch.“

Wie liebevoll“, quakte Herr Frosch „und wo ist bitte mein Getränk?“

Oh verzeihen Sie, Herr Frosch, hier ist ein Glas Mineralwasser für Sie, frisch aus der Katzengarten Quelle. Jetzt lasst uns anstoßen und dann zu Tisch gehen. Das Essen wird kalt.“

Die Tiere erhoben ihre Gläser und prosteten einander zu. Berta stimmte gackernd ein Weihnachtslied an während alle an dem großen festlich gedeckten Hasentisch Platz nahmen. Die Tiere falteten ihre Servietten aus, füllten ihre Teller mit dem köstlichen Möhreneintopf und prosteten noch einmal einander zu.

Frohe Weihnachten“ riefen sie.

Frohe Weihnachten und lasst uns das Fest genießen!“

© edition catpress 2021 Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verfassers

Hasenweihnachtsgeschichte 2021


 
 
 

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