Ostern 2014
Ostern im Katzengarten 2014
„Hallo meine Katzenfreunde…… wißt ihr, was wir haben? Wir haben Ostern. Und….. was machen wir da????“
„Wie… und…. „
Streifchen steckte ihre Nase wieder unter ihren Schwanz und rollte sich auf dem Stuhl zusammen.
„Und, und …. schenk dir dein Ostern, Siegfried!“ brummte sie.
Seit dem Verschwinden von Bruno war es ruhig geworden im Katzengarten und die Stimmung schlecht. Alles hatten sie abgesucht, die Nachbargärten, auf der Straße hatten sie gesucht. Überall! Nichts! Bruno blieb wie vom Erdboden verschluckt und das machte die Katzen traurig! Unsagbar traurig!
Ich versteh das nicht, sagte Pluto. Er war neu im Katzengarten, hatte sich aber super mit Bruno angefreundet. „Der kann doch nicht einfach so verschwinden! Einfach so!“
„Ich hab überhaupt keine Lust auf Ostern“ seufzte Streifchen, „ohne Bruno!“
„Ach Kinder“, Siegfried holte tief Luft, um seine Tränen zu unterdrücken, „laßt uns nach vorne schaun und was machen zu Ostern. Bruno würde das auch wollen!“
„Aber was denn?“ fragte die kleine Linda. „Die Hühner sind weggezogen , wer soll uns Eier legen? Sollen wir Brekkies verstecken und suchen!“
„Unsinn, Linda. Das hatten wir doch schon mal“ Siegfried schüttelte den Kopf.
„Hoffentlich regnet’s“ murmelte Streifchen in ihren Schwanz hinein.
„Was macht man denn so zu Ostern“ wollte Pluto wissen, schließlich hatte er noch kein Osterfest im Katzengarten erlebt und hatte keine Vorstellung, wie schön Ostern hier sein konnte.
„Ach Pluto, das ist so schön! Die Hühner legen leckere Eier, wir malen die an und verstecken sie um hohen Gras. Dann suchen wir sie.“
„Und das soll Spaß machen? Eier buntmalen und verstecken? Eier…? Rohe etwa…? Igittigitt!“
„Du hast ja keine Ahnung!“ winkte Linda ab.
Die Katzen waren ratlos. In den letzten Jahren war ihnen immer etwas lustiges eingefallen und jedes Osterfest war ein schönes. Aber diesjahr…..?
Igel Wilhelm watschelte in den Garten. Er trug etwas weißes in seinem Maul.
„Schaut mal“ rief er „was ich euch mitgebracht habe!“ Er rollte ein kleines Ei auf die Terrasse.
„Wo hast du das denn aufgetrieben“ wollte Streifchen wissen, sie hatte sich gerade von ihrem Patz erhoben um ein wenig Fellpflege zu betreiben.
„Ph…“ lachte Wilhelm, „ich hatte euch doch neulich von der verrückten Elster erzählt, die ihr Nest auf dem Boden der großen Hecke gebaut hat. Sowas blödes, wie kann man nur so dämlich sein! Ein Nest auf dem Boden! Die Elstern tun doch immer so, als wären sie die Intelligenz persönlich unter all den Vögeln. Und dann sowas, baut ihr Nest auf dem Boden! Ph…! Na ja und da hab ich ihr halt ein Ei geklaut!“
„Liegen da noch mehr? “grinste Streifchen.
Streifchen war ziemlich schlecht auf die Elstern zu sprechen. Immer dieses Gekreische und diese wilden Sturzflüge. Alles stehlen sie. Sogar Kitekat! Man sollte ihnen wirklich mal eine Lektion erteilen, dachte sie. Sie konnte die Elstern einfach nicht leiden!
„Sag mal Wilhelm, sind da noch mehr Eier im Nest???“
„Klar, noch vier oder fünf Stück oder so. Wieso? Soll ich euch die holen? Die sind lecker!“
Er wollte gerade in das mitgebrachte Ei beißen.
„Halt, halt“ rief Streifchen. Ich hab ein Idee, hört mal……“
Die Katzen lachten aus vollem Halse, zu lustig, was Streifchen da vorschlug und ……. gesagt, getan.
Wilhelm schleppte die Eier vorsichtig Stück für Stück herbei.
Linda holte Farbe aus dem Haus und die Katzen malten mit ihren Schwänzen bunte Katzengesichter auf die Eier. Siegfried brachte noch eine Karte auf die er in schönster Katzenschrift :
Frohe Ostern und …..ÄTSCH!
schrieb. Nun wurde alles wieder vorsichtig zurück ins Elsternest gelegt. Die Katzen und der Igel versteckten sich hinter der Hecke und warteten.
Als die junge Elsermutter zu ihrem Nest zurück kam und hineinschaute lagen dort sechs „Katzeneier“. Sie schlug die Flügel über ihrem Kopf zusammen und hüpfte wild umher…
„Ohhhhh, was ist das denn? Ich bin bestohlen worden! Kidnapping! Das sind nicht meine Eier! Diebe, Gesindel, wer war das? Wer hat meine Eier vertauscht?????“
Die Elster war fassungslos und einem Herzinfarkt nahe. Sie begann zu kreischen, zu weinen und zu schluchzen: „meine Eier sind weg , jetzt haben Katzen ihre Eier in mein Nest gelegt! Womöglich soll ich jetzt Katzen ausbrüten!!!“
Siegfried sprang hinter dem Busch hervor.
„Frau Elster, beruhigen Sie sich, das sind Ihre Eier. Wirklich! Wir wollten Ihnen nur einen kleinen Streich spielen und haben sie bemalt , schließlich ärgern Sie uns doch auch immer. Das sind wirklich Ihre Eier. Nichts für ungut, Frau Elster!“
Streifchen und die anderen kamen nun auch hinter dem Busch hervor und liefen zurück in den Katzengarten.
„Meint ihr, wir haben’s ein bißchen übertrieben mit unserem Streich? Das ist der Elster ja ganz schön ins Gefieder gefahren!“
Linda und Streifchen kicherten : „das tat der Elster mal ganz gut. Ein bißchen Schadenfreude darf ja wohl auch mal sein!“
Wilhelm trottete hinter den Katzen her und lachte: „man ist die blöd, die dachte doch echt, Katzen legen Eier. Aber ….. schade ist’s trotzdem um die leckeren Elstereier…..
In diesem Sinne
Frohe Ostern aus dem Katzengarten
Siegfried, Linda-Lu, Pluto, Streifchen, Samson und natürlich Bruno – wo immer er sein mag
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